Tina Eichhorn, Frauke
Kennel, Fabienne Lösch, Cornelia Machuletz, Lena Metzger, Carolin Reischmann,
Merle Rosenkranz, Corina Santacruz, Luisa Seibert, Zülfiya Sol und Louisa Wolf waren
oder sind alle Schülerinnen des Hohenstaufen-Gymnasiums. Die größte Gruppe
stellt die Jahrgangstufe 13, drei Ehemalige sind mit von der Partie und die
Jüngste im Bunde besucht die 8. Klasse. Was verbindet diese Gruppe junger
Frauen und Mädchen noch? Sie engagieren sich alle miteinander sozial, und zwar
so oft, dass man sich fragt, woher sie die Kraft nehmen.
Da haben sie eben
noch die Auftakt-Sammlung von alt-arm-allein mitgemacht und sind am ersten
Adventssamstag mit ihren Sammelbüchsen in der Fußgängerzone unterwegs gewesen
oder haben den Weihnachtsmarkt der Schule verantwortlich mitgestaltet und
stehen wenig später schon wieder an der Kasse im neuen Wasgau-Markt neben dem
Media-Markt und verpacken den Kunden ihre Einkäufe.
Am dritten
Adventswochenende und am 23. Dezember kommen insgesamt knapp über 700,- Euro
zusammen. Den Erlös der ersten Aktion spenden die Mädchen für die
philippinischen Flutopfer, den der zweiten für die deutschen. Und damit
verraten sie schon einen Teil ihres Konzeptes: „Wir haben uns vorgenommen, für
Menschen in Ländern zu spenden, denen es deutlich schlechter geht es als uns.
Wir wollen aber auch diejenigen nicht vergessen, die an Oder, Elbe, Donau und
anderen Flüssen in Deutschland ihr Hab und Gut verloren haben und oft lange und
nicht selten vergeblich mit den Versicherungen um eine gerechte Entschädigung
kämpfen. Das Ausmaß der Katastrophe hat jedoch Schäden verursacht, die nur mit
zusätzlichen Geldern aus Zuschüssen und Spenden zu bewältigen sind – wenn
überhaupt.“ Gerade den Beschluss, vor allem auch den deutschen Flutopfern zu
helfen, hatten die Mädchen gefasst, da waren die Opfer vom Juni in keiner
Nachricht mehr Gegenstand. „Als die Jahresrückblicke kamen, da wurden sie
natürlich wieder genannt. Und da hatten wir – und das war ein richtig gutes
Gefühl – unsere Spenden schon abgegeben.“
von links.
nach recht.: Louisa Wolf / Fabienne Lösch / Luisa Seibert / Frauke Kennel /
Corina Santacruz)
Was fasziniert die
Jugendlichen so an den Eintüt-Aktionen? - „Diese Aktionen sind eine ganz tolle
Sache. Klar, wir müssen uns in unserer Freizeit aufmachen, aber doch für einen
überschaubaren Zeitraum. Wir teilen Schichten von 2 bis 3 Stunden ein und lösen
einander ab. Die Kunden loben uns regelmäßig, dass wir dies tun, oder zeigen
uns einfach durch ihr freundliches Verhalten, dass sie uns unterstützen wollen.
So gut wie jeder lässt eine Münze – oder sogar einen Schein – in unserer
Spendenbüchse verschwinden. Wir haben den Eindruck, dass gerade diejenigen froh
sind um eine solche Spendensammlung, die aus den verschiedensten Gründen keine
größere Spende getätigt haben. Sie sind deshalb nicht weniger der Meinung, es
sollte geholfen werden, und dankbar, dass hier im Super-Markt die Hürde kleiner
ist. Und die vielen kleinen Spenden ergeben insgesamt eben auch eine stattliche
Summe. Vielleicht ist das die wichtigste Botschaft: Wenn alle helfen, dann ist
es für jeden möglich, etwas Gutes zu tun.“
Die jungen Menschen
vergessen aber auch nicht, wem sie die Möglichkeit zum Helfen zu verdanken
haben. „Wir dürfen nun schon seit mehreren Jahren im Wasgau-Markt an der
Carl-Euler-Straße tüten. Mit der Neueröffnung am Media-Markt kam eine weitere
Wirkungsstätte für uns dazu.
Die Marktleiter sind
so offen und entgegenkommend. Und sie dürfen sich auf uns verlassen: Wir sind
höflich und wir bedrängen auch niemanden. Es ist ein Angebot, kein Zwang.“
Einige der Mädchen freuen sich besonders, wenn ein Käufer seine eigene
Verpackung mitbringt: „In eine mitgebrachte Tasche oder einen Korb Waren zu
verpacken, das macht noch mehr Spaß. Da ist dann echte Nachhaltigkeit.“ Den
Kontakt zum Markt haben übrigens Frau Dressing und Herr Thines von
alt-arm-allein für die Schüler vom Hohenstaufen-Gymnasium hergestellt.
Dass keine unnötigen
Kosten beim Einzahlen der Spenden entstehen, dafür hat schon Herr Schulz,
Leiter des Caritas-Zentrums Kaiserslautern, gesorgt. Die Mädchen kennen ihn als
Kassenführer von alt-arm-allein von den jährlichen Sammlungen. Caritas und
Caritas international schienen ihnen die richtigen Adressen für ihr Anliegen
und bei der Caritas-Geschäftsstelle wurde die schöne Summe ohne
Einzahlungsgebühr entgegengenommen und weitergeleitet.
„6,- Euro Gebühr
fallen an, wenn wir zur Sparkasse gehen, weil keine der
Flutopfer-Hilfsorganisationen dort ihr Konto hat. Wir möchten aber, dass jeder
Cent bei den Bedürftigen ankommt.“
„Es gibt nichts Gutes
außer: Man tut es.“, meinen die Mädchen lächelnd.
„Erich Kästner hat
einfach Recht.“